News vom 09.12.2024

Ausschreibung „Hans-Türkheim-Preis“

Die „Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“ (DGZMK) vergibt 2025 erstmals den „Hans-Türkheim-Preis“ für die beste Publikation zum Themenfeld „Zahnheilkunde und Zahnärzteschaft im Nationalsozialismus“.

Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert und kann im Bedarfsfall geteilt werden. Sie wird im zweijährigen Turnus vergeben.

Der „Hans-Türkheim-Preis“ würdigt herausragende wissenschaftliche Abschluss- und Qualifikationsarbeiten (Master, Promotion, Habilitation) zum vorgenannten Thema. Zugelassen sind sowohl monographische Arbeiten als auch Aufsätze in einschlägigen Fachzeitschriften. Letztere können nur dann berücksichtigt werden, wenn sie in einem Fachorgan mit Peer Review und Journal Impact Factor (JIF) erschienen sind und wenn der/die Bewerber/in als Erstautor/in fungierte. Ausgezeichnet werden keine Autorenteams oder etwaige Coautoren, sondern ausschließlich diejenige Person, die auf Grundlage der nämlichen Publikation/en den angestrebten Qualifikationsgrad (Master, Promotion, Habilitation) erlangt hat.

Bewerbungsschluss ist der 1. Februar 2025. Die den Arbeiten zugrunde liegenden Master-, Promotions- oder Habilitationsverfahren sollten nicht vor dem 1. Januar 2022 und nicht nach dem 31. Dezember 2024 abgeschlossen worden sein.

Die vorgeschlagene Publikation sollte in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein und in elektronischer Form eingereicht werden.

Die Bewertung der eingereichten Arbeiten sowie die Ermittlung der Preisträger erfolgen durch eine unabhängige Jury. Die Mitglieder dieser Jury wurden von der DGZMK benannt und setzen sich aus folgenden Fachpersonen zusammen:

  • Prof. Dr. Axel Karenberg, Universität Köln
  • Priv. Doz. Dr. Rebecca Schwoch, Universität Hamburg
  • Priv. Doz. Dr. Mathias Schütz, Universität München
  • Prof. Dr. Dr. Peter Proff, Universität Regensburg
  • Dr. phil. Matthis Krischel, Universität Düsseldorf, Institut für Geschichte

Die Jurysitzungen finden nicht öffentlich statt. Die Entscheidung der Jury ist endgültig, für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bindend und kann nicht angefochten werden.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an die Geschäftsstelle der DGZMK: dgzmk@dgzmk.de.

 


© Dominik Groß

Namensgeber des Preises ist der international bekannte jüdische Hochschullehrer Hans Türkheim. 
Türkheim wurde am 23. Juli 1889 in Hamburg geboren. Er studierte ab 1908 an den Universitäten in Würzburg und München das Fach Zahnheilkunde und ließ sich 1913 als Zahnarzt in Hamburg nieder. 1915 leistete er im Ersten Weltkrieg einen freiwilligen Kriegsdienst als Bataillonszahnarzt und im Mai 1920 promovierte er in Hamburg bei Professor Guido Fischer zum Dr. med. dent. 
Bereits 1921 wurde er Privatdozent und nachfolgend außerordentlicher Professor am Zahnärztlichen Institut der Universität Hamburg. 1930 erfolgte dort Türkheims Ernennung zum Abteilungsleiter. 
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde Türkheim die Lehrbefugnis entzogen, was einem jähen Karrierebruch gleichkam. Türkheim sah sich 1936 zur Emigration nach Großbritannien gezwungen, wo er – in London – eine private Zahnarztpraxis © eröffnete. In Deutschland wurde Türkheim 1937/38 als Staatsfeind eingestuft und mit dem Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft belegt; im Frühjahr 1940 wurde er sogar auf der Sonderfahndungsliste des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin geführt.
Türkheim gründete 1943 in England die „Continental Dental Society“ (C.D.S.), die v.a. den nach England immigrierten Zahnärzten fachliche Fortbildungen ermöglichte. 
1951 nahm Türkheim dann die Lehrtätigkeit an der Universität Hamburg wieder auf. Von 1952 bis 1955 wirkte er dort – jeweils für kurze Zeitblöcke – als Honorarprofessor, blieb jedoch weiterhin in England ansässig. Türkheim verstarb am 27. April 1955 in London. 
2014 wurde in seiner Geburtsstadt Hamburg zur Erinnerung an Türkheim ein Stolperstein verlegt.

 

 

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